Sinn gesucht – nicht gefunden

Neue Meister, 0300700NM – EAN: 885470007007

Wo diese Musik einzuordnen sei, lässt sich nicht sagen: irgendwo zwischen Ambient, Elektro und blankem Geräusch. Es gibt keinen Punkt, an dem man sich festhalten kann, alles fließt so vor sich hin und hinterlässt keinerlei bleibenden Eindruck. Man dürfte meinen, Musik bräuchte einen Aufbau, ein harmonisches Konstrukt oder wenigstens melodiöse Elemente, die wiedererkennbar sind. Aber weit gefehlt! Nichts davon ist in Motschmanns Album „Electric Fields“ vorhanden, es ist rein oberflächliche Stimmungsmusik. Sinn gesucht – nicht gefunden.

Wozu bitteschön soll solch eine „Musik“ gut sein? Für aktives Zuhören ist sie viel zu eintönig und, gerade heraus gesprochen, furchtbar langweilig, für Hintergrundbedröhnung hingegen zu aufreibend und stressig. Gleichbleibende elektronische Felder fühlen sich unbehaglich an, ich werde gar angespannt und auf Dauer gereizt bei diesen willkürlichen Klangwolken. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass in einem Club zugedröhnte Teenager auf Motschmanns Album rumhampeln würden, denn selbst an kontinuierlichem Beat mangelt es hier.

Nichtssagende Beschreibungen im Booklettext bestätigen lediglich die Sinnlosigkeit von „Electric Fields“. Dem Labelnamen „Neue Meister“ spotten Motschmann und seinen beiden Kollegen geradezu. Es ist das erste Album dieses Labels, das mir unter die Finger kommt – und ich hoffe sehr, dass es nur ein Ausrutscher war, „Electric Fields“ in den Katalog aufzunehmen, und dass sich die anderen CDs von dieser richtungs- wie orientierungslosen Langeweile absetzen, deren akustisches Dasein glücklicherweise auf nur 43 Minuten beschränkt ist.

[Josef Rottweiler, August 2017]

 

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